In der Presse 2019

gemeinsam jeck: Prinzenpaar lädt zur Sitzung der Altstadt-Armenküche (report-d, 8.2.2019)

Prinz Martin I, Venetia Sabine und Marion Gather von der Altstadt-Armenküche bie der Sitzung im Andreassaal

Wo das Prinzenpaar in diesen Tagen erscheint, ist es dasselbe Bild: Die sympathischen Regenten werden umringt und jeder möchte gerne ein gemeinsames Foto. Doch nicht alle trauen sich. Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, passen scheinbar nicht in den trubeligen Frohsinn. Prinz Martin I. und Venetia Sabine wollen aber mit allen feiern und so organisierten sie gemeinsam mit der Altstadt-Armenküche eine ganz besondere Karnevalssitzung.

Normalerweise geht es rasch beim Prinzenpaar: Einzug in den Saal, eine Rede, Ordenübergabe und Auszug. Jetzt im Saal der Andreaskirche in der Düsseldorfer Altstadt war das anders. Das Prinzenpaar war Gastgeber und moderierte die rund zweistündige Sitzung. Ihre Gäste waren die Besucher der Altstadt-Armenküche, die normalerweise nie eine Karnevalssitzung besuchen. Denn Geld für Eintrittskarten oder bunte Kostüme haben sie nicht.

Das alles brauchten sie am Dienstag auch nicht, denn allein der gemeinsame Spaß stand im Mittelpunkt. Das Prinzenpaar hatte schnell Unterstützer für ihre Idee gefunden. Josef Hinkel schickte Gebäck, Astrid Brauckhoff die Getränke, die Agentur Lust und Laune sponsorte einen Auftritt und das Team der Armenküche kümmerte sich um den Ablauf.

Das Programm war bunt gemischt und auch hier erhielten Prinz Martin I. und Venetia Sabine großen Zuspruch. Denn die Künstler hatten sich fast alle selber gemeldet und wollten zum Gelingen der Sitzung beitragen. Dass diese Planung aufgehen würde, konnte das Prinzenpaar gleich zu Beginn mit Sänger Michael Hermes erleben. Seine Lieder weckten bei den Gästen sofort die Karnevalsstimmung.

Bauchredner Tom Prinz stellte seine Figuren vor und nutzte schließlich noch Venetia Sabine und einen Gast für seine Künste. Danach gehörte die kleine Bühne zwei jungen Männern. Kai & Kai eroberten die Herzen des Publikums mit ihrer Show im Sturm und auch diesmal kamen sie nicht ohne Zugabe davon.

Was wäre eine Karnevalssitzung ohne den Auftritt einer zünftigen Band, hatte sich der Prinz gedacht und schon klingelte bei ihm das Handy und die Karo Buben meldeten sich. Sie hatte von der besonderen Sitzung gehört und wollten dabei sein. Mit kölschen Liedern brachten sie Stimmung in den Andreassaal, doch so richtig gingen die Gäste dann bei „ An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen mit. So warm gesungen ging es gemeinsam mit „Ne kölsche Jung“ ins Finale und schon war das Ende der Veranstaltung erreicht.

Was wäre eine Karnevalssitzung ohne den Auftritt einer zünftigen Band, hatte sich der Prinz gedacht und schon klingelte bei ihm das Handy und die Karo Buben meldeten sich. Sie hatte von der besonderen Sitzung gehört und wollten dabei sein. Mit kölschen Liedern brachten sie Stimmung in den Andreassaal, doch so richtig gingen die Gäste dann bei „ An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen mit. So warm gesungen ging es gemeinsam mit „Ne kölsche Jung“ ins Finale und schon war das Ende der Veranstaltung erreicht.

Armenküche am Burgplatz

Die Altstadt-Armenküche bietet täglich rund 120 Essen. Ermöglicht wird dies durch das Engagement von 60 Ehrenamtlern. Die verschiedenen Freiwilligen-Teams werden jeweils von einem hauptamtlichen Koch angeleitet. So funktioniert die Armenküche seit 1992, vollständig aus Spenden finanziert. Jeden Tag werden die Mahlzeiten frisch für Menschen zubereitet, die sich kein Essen leisten können. Das nehmen nicht nur Obdachlose in Anspruch, auch von Altersarmut betroffene Rentner und Menschen ohne staatliche Unterstützung kommen hierhin. Zusätzlich gibt es Hilfe durch Sozialarbeiter, die ihre Beratung anbieten.

Ute Neubauer |

08.02.2019 | 08:30:44 Uhr
https://www.report-d.de/Duesseldorf/Karneval/Duesseldorf-gemeinsam-jeck-Prinzenpaar-laedt-zur-Sitzung-der-Altstadt-Armenkueche-ein-110843

Spende für die Armenküche

Eine Spende in Höhe von 1500 Euro konnte die Armenküche Düsseldorf entgegen nehmen. Die Summe hat Michael Kregel, Obermeister der Gebäudereinigerinnung Düsseldorf, mithilfe einer Tombola bei den Weihnachtsfeiern der Innung zusammen bekommen…

Open-Air der Armen-Küche – Fortuna-Fanclub spendet Einnahmen an Organisation
Von Kira Bayer 29.06.19, 16:18 Uhr

Pater Wolfgang mit dem Fortuna-Fanclub.
Foto: Nicole Gehring
Düsseldorf –
Ein fröhliches Miteinander unter strahlendem blauen Himmel: Das erwarteten die Düsseldorfer bei der Open-Air-Veranstaltung der Altstadt-Armenküche am Samstag auf dem Burgplatz – und sie wurden nicht enttäuscht.
Bereits zum 23. Mal lud die Altstadt-Armenküche zum Open-Air-Fest ein. Nicht nur die köstliche stadtbekannte Erbsensuppe sorgte für gute Stimmung, insbesondere die Bands heizten so richtig ein. Diesmal mit dabei waren die Boogie Dukes und ihre Rock-Cover, die Band Heavy Gummi und Firlefanz.
Pater Wolfgang Sieffert ist begeistert
Pater Wolfgang Sieffert, der sich schon eine halbe Ewigkeit für die Armen der Stadt einsetzt, zeigte sich wieder einmal begeistert von dem Event: „Es ist einfach so viel Unterstützung da. Von den eigenen Ehrenamtlichen, aber auch von den Bands die hier auftreten, die sind einfach total bemüht. Die spielen gerne hier, die haben Freude uns zu unterstützen und das macht natürlich eine tolle Atmosphäre.“
Auch mit der Resonanz ist der 61-Jährige zufrieden: „Trotz des heißen Wetter sind einfach super viele Menschen hier.“ Ein Highlight des Tages ist wohl der Fortuna-Fanclub „East End“. Die Fußballfans spendeten 250 Euro an die Armen-Küche und den „Gutenachtbus“.

https://www.express.de/duesseldorf/open-air-der-armen-kueche-fortuna-fanclub-spendet-einnahmen-an-organisation-32776378

Open-Air-Fest der Altstadt-Armenküche : Lobbyarbeit mit der Suppenkelle
30. Juni 2019 um 17:15 Uhr

Mitarbeiterinnen – links Ulrike Hoberg, rechts Marion Gather – an einem Stand bei dem Fest der Altstadt-Armenküche auf dem Burgplatz. Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf Bei dem Open-Air-Fest der Altstadt-Armenküche wurden auch Unterschriften für eine Resolution des „Netz gegen die Armut“ gesammelt.
Von Inge Hufschlag

12 Uhr mittags auf dem Burgplatz. Essenszeit. Eigentlich ist es zu heiß für Erbsensuppe. Viel zu heiß. Aber der Zweck heiligt die (Lebens-)Mittel: Die Altstadt-Armenküche hat eingeladen zu ihrem alljährlichen Open-Air-Treff mit Suppe, Grillwurst, Kaffee und Kuchen, Altbier und Wasser. Dazu wird jede Menge Ohrenschmaus serviert.
Pater Wolfgang Sieffert, Initiator der Armenküche, schmettert von der Bühne: „Wir wollen heute auch das innere Feuer entfachen.“ Und schon heizen die Boogie Dukes die Stimmung noch zusätzlich an: „We will rock you“. Eingefleischte Fans der Veranstaltung freuen sich da schon auf die Düsseldorfer Kultband Heavy Gummi, die seit 1997 dabei ist, später noch die Rock- und Pop-Band Firlefanz. Alle treten ohne Gage auf, Pater Wolfgang mit seiner Mundharmonika sowieso.
Idee – Unsere Autoren schildern, was sie von ihrem Gesprächspartner gelernt haben.
Emotion – Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. In der Not können eine warme Mahlzeit und ein kühler Schluck zwar ersten Trost spenden, nicht nur den Bauch, sondern auch das Herz erwärmen. Doch auch mit vollem Bauch kann ein Mensch emotional verhungern, wenn Ansprache und Aussprache fehlen. Das gilt für Arm und Reich gleichermaßen. Deshalb ist das offene Angebot der Armenküche so wichtig: Sie nährt den ganzen Menschen.
Anita Gülpers taucht die Kelle tief in den Bottich mit der Erbsensuppe aus der Kantine der Stadtwerke. Suppe und Brötchen werden kostenlos verteilt an arm und reich, Spenden sind willkommen. Gülpers gehört zur engagierten Truppe der ehrenamtlichen Helfer, ohne die die Armenküche kaum denkbar wäre. Bereits seit zwölf Jahren ist sie dabei, von morgens um 9 Uhr „bis alles fertig und wieder aufgeräumt ist, meist so um halb vier“.
Die Motivation der Mittfünfzigerin: „Ich wollte was tun, mich sozial engagieren, etwas von meiner Zeit zurückgeben.“ Zeit für „alles, was anfällt“. Vom Kartoffelschälen bis zur Essensausgabe. Dabei bekommt sie auch selbst noch etwas zurück. Neue Freundschaften sind entstanden: „Wir waren schon zweimal mit unserer Freitaggruppe in Rom.“ Man ist fröhlich miteinander, auch mal traurig: „Viele, die man gut gekannt hat, sterben zu früh.“ Die Gäste verändern sich, „aber die Armut bleibt.“ Kommen auch Flüchtlinge? „Nein, die werden anderweitig versorgt.“
Ulrike Hoberg, seit 2013 dabei, versucht am Infostand einem interessierten älteren Ehepaar zu erklären, was sie so macht und warum: „Das kann man gar nicht beschreiben, das muss man erleben. Menschen, die das nicht erleben, ich glaube, denen fehlt was.“ Ja, die seien oft armselig dran. Hoberg hat über einen langen Zeitraum ihre Mutter gepflegt: „Danach bin ich in ein tiefes Loch gefallen.“ Eine gute Bekannte erzählte ihr von ihrem Engagement in der Armenküche. Sie ging einmal mit „und da wusste ich sofort, hier bin ich richtig. Es ist wie eine große Familie. Ich kann nur jedem raten, der traurig oder unzufrieden ist: Mach mit.“
„Come together – right now“ schmettert die Band von der Bühne. Die Ersten tanzen trotz sengender Sonne, auf dem Rhein schießt das Feuerlöschboot eine Fontäne in Richtung Burgplatz, und Oberbürgermeister Thomas Geisel huscht kurz mal wie ein Schatten durchs Geschehen. „Gut für die Anerkennung der Ehrenamtlichen“, freut sich Pater Wolfgang, „ich hab ihn gar nicht gesehen, sonst hätte ich ihn gebeten, ein paar Worte zu sagen.“
Anerkennung ist wichtig, um seit ihrer Gründung 1992 den Topf am Kochen zu halten in der Armenküche, nicht nur in den kleinen Räumen im Rathaus, wo tagtäglich 80 bis 100 Mahlzeiten frisch zubereitet und verteilt werden, sondern vor allem durch unermüdliches Spendensammeln. Denn, auch das ist ungewöhnlich an der Initiative, der Betrieb erhält keinerlei öffentliche Zuschüsse, er finanziert sich ausschließlich aus Spendenmitteln. Pater Wolfgang: „Das verschafft uns die nötige Unabhängigkeit gegenüber Öffentlichkeit, Ämtern und anderen Verbänden“. Sogar viele der armen Gäste steuern mit einer Spende von 50 Cent für ein Essen was dazu bei.
Rechtlicher Träger ist ein kleiner freier Verein. Ihre Zeit spenden mehr als 60 Frauen und Männer, die sich in der Küche abwechseln, Kartoffeln schälen, Gemüse putzen, kochen und am Rande oft wichtige Gespräche führen, denn zu den Tellern kommen auch persönliche Probleme auf den Tisch. Da sind Berufstätige wie Rentner dabei, Studenten wie Arbeitslose. Kriterium für ihre ehrenamtliche Arbeit: etwas Sinnvolles tun, etwas das Spaß macht. Daneben sind, um die Strukturen des Projektes zu sichern, noch drei Teilzeitkräfte in der Küche beschäftigt und zwei ebenfalls stundenweise arbeitende Sozialarbeiter für fachkundige Hilfe. Eine Bürokraft erledigt an drei Vormittagen den Verwaltungskram.
Lobbyismus mit der Kelle. Seit 1995 wird das Obdachlosenmagazin Fifty-Fifty unterstützt, seit 1996 gibt es die „Medizinische Hilfe für Wohnungslose“ und einen „Initiativkreis Armut in Düsseldorf“, bei dessen Gründung die Armenküche ebenso beteiligt war wie bei der Düsseldorfer Armenkonferenz. Seit 2015 hilft ein „Trauer & Trost-Kreis“ und versucht, für Tod und Sterben Wohnungsloser zu sensibilisieren. Auch ein Kochbuch ist erschienen: „Irgendwie jagst du deinem Kotelett hinterher.“
„Doch eigentlich haben wir es jetzt satt!“ donnert Pater Wolfgang, „wir wollen nicht länger das Alibi für eine verfehlte und mangelende Sozialpolitik liefern“ Bereits zu ihrem 25jährigen Bestehen vor zwei Jahren forderte die Altstadt-Armenküche: „Schafft die Armenküchen ab!“ Sich selbst überflüssig machen, das ist und bleibt wohl noch der Traum, in dem der Mensch weder eine öffentliche Suppenküche noch eine Tafel mit gespendeten Lebensmitteln braucht. Es geht auch um eine finanzielle Grundsicherung, um die Würde von Menschen zu erhalten, die oft entwürdigende Verwaltungs-Prozeduren über sich ergehen lassen müssen. Deshalb werden auf dem Burgplatz auch fleißig Unterschriften gesammelt für eine Resolution des „Netz gegen die Armut“ für eine durchgreifende Verbesserung des Sozialsystems. Die Liste soll im September den Düsseldorfer Landes- und Bundespolitikern übergeben werden.
Die Open-Air-Veranstaltung im Sommer ist übrigens nicht die einzige öffentliche Veranstaltung der Armenküche. Im Winter gibt’s regelmäßig ein Konzert mit hochkarätigen Musikern in der Andreaskirche.
Altstadt-Armenküche, Burgplatz 3, Telefon 0211 323 77 80, ist beim Amtsgericht eingetragen und als gemeinnützig und mildtätig anerkannt. Sie finanziert sich aus Spenden. Die Konto-IBAN: DE56300501100014010953. Wer Zeit spenden möchte kann in der Küche anrufen: 0211 323 77 80.
verein@armenkueche.de
armenkueche.de

https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/open-air-fest-der-altstadt-armenkueche-lobbyarbeit-mit-der-suppenkelle_aid-39773093

2019 07 01 WZ Arm&Reich

Die Hun­gern­den spei­sen

https://rp.s4p-iapps.com/pdf/published/company/173/pdfplace/1847/richmedia/916816/3/image/thumb/1712550487_12b8e51241.IRPRODGERA_YAHWQ.jpg?description=%20%20%20%20Ul%C2%ADri%C2%ADke%20Ho%C2%ADberg%20gibt%20je%C2%ADden%20Diens%C2%ADtag%20Es%C2%ADsen%20aus.
Fo­to: Hans-Jür­gen Bau­er
Ul­ri­ke Ho­berg gibt je­den Diens­tag Es­sen aus.

Als gläu­bi­ge Chris­tin ist es für Ul­ri­ke Ho­berg ei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit, zu hel­fen. Seit sechs Jah­ren gibt die Düs­sel­dor­fe­rin je­den Diens­tag in der Ar­men­kü­che in der Alt­stadt Es­sen aus. Frü­her ar­bei­te­te die 59-Jäh­ri­ge bei der Te­le­kom, dann pfleg­te sie 15 Jah­re lang ih­re Mut­ter. Nach de­ren Tod sei sie in ein Loch ge­fal­len, sagt sie, und ha­be ei­ne neue, sinn­vol­le Be­schäf­ti­gung ge­braucht. Ei­ne Be­kann­te er­zähl­te ihr von der Ar­men­kü­che, wo Be­dürf­ti­ge mit­tags für 50 Cent ei­ne war­me Mahl­zeit be­kom­men. Rund 90 Woh­nungs­lo­se, Sucht­kran­ke und Ar­me kom­men je­den Tag. Für Ho­berg ist der Es­sens­saal im Rat­haus mit­ten in Düs­sel­dorf et­was ganz Be­son­de­res: „Schon beim ers­ten Be­such ha­be ich ge­wusst: Hier ge­hö­re ich hin.“ Et­was zu­rück­zu­ge­ben vom ei­ge­nen gu­ten Le­ben, die Dank­bar­keit der Gäs­te, das Mit­ein­an­der mit ih­nen und den an­de­ren Frei­wil­li­gen: „Die At­mo­sphä­re ist ein­fach schön.“ Es sei aber er­schüt­ternd, wie vie­le Ar­me es in ei­ner rei­chen Stadt wie Düs­sel­dorf ge­be: „Ich bin froh, et­was tun zu kön­nen.“ Je­den Tag ist die kom­plett spen­den­fi­nan­zier­te Kü­che ge­öff­net, au­ßer am Ro­sen­mon­tag, „da ist es in der Alt­stadt ein­fach zu voll“. Auch an Hei­lig­abend ist Ho­berg im Ein­satz. Dann gibt es im­mer et­was ganz Be­son­de­res zu es­sen, und der Saal wird ge­schmückt. „Dar­auf freue ich mich schon seit Wo­chen“, sagt sie und lacht. Mar­len Keß